Abschaltung alter Formate der Kontoumsätze und deren Auswirkungen

Ab Oktober 2025 treten im Zahlungsverkehr wichtige Änderungen in Kraft, von denen auch Ihr Unternehmen betroffen sein kann. Die neuen Formate für Kontoauszüge, camt.053 und camt.052, bringen einige Vorteile für die Verarbeitung und Analyse Ihrer Zahlungsdaten. Allerdings erfordern sie auch eine Anpassung Ihrer bestehenden Systeme und Prozesse. 

Was sind camt.053 und camt.052?

camt.053 und camt.052 sind XML-basierte Formate für Kontoinformationen, die den bisherigen MT940 (Tagesauszug) und MT942 (untertägige Umsätze) ersetzen. Sie basieren auf dem ISO 20022-Standard, der eine einheitliche und harmonisierte Darstellung von Zahlungsdaten ermöglicht. Die neuen Formate bieten mehr Flexibilität, Genauigkeit und Transparenz bei der Übermittlung von Informationen über Ihre Kontobewegungen. 

Was ändert sich für Sie?

Die Umstellung auf die neuen Formate bringt einige wesentliche Änderungen mit sich, die Sie beachten müssen: 

  • Die Struktur und der Inhalt der Nachrichten werden deutlich verändert, insbesondere bei den Verwendungszwecken.
  • Einige Informationen, die bisher im Verwendungszweck enthalten waren, werden in den neuen Formaten in separaten Feldern ausgeliefert, wie z. B. die Adressen der Zahlungspartner oder die ISO-Bezeichnungen der Zahlungsarten. 
  • Die neuen Formate liefern Ihnen mehr Informationen über Ihre Buchungen, die bisher wegen Platzmangel nicht vollständig angezeigt wurden. Zum Beispiel werden die Texte zu Buchungen des Kontoabschlusses oder Entgeltabrechnungen analog zur Ausgabe auf dem Papier-/PDF-Kontoauszug im camt ausgegeben.
  • Sie können Ihre Zahlungen besser in der Finanzbuchhaltung zuordnen, da Sie mehr Informationen über die Zahlungsarten, die Zahlungspartner und die Verwendungszwecke erhalten. Sie verbessern damit Ihre Liquiditätssteuerung und Ihr Reporting. 

Sie erhalten strukturierte Adressen und granulare Angaben, die zu besseren Möglichkeiten der Embargo-, Sanktions- und Betrugsprüfung von Zahlungen führen. Sie erhöhen damit die Sicherheit und Compliance Ihrer Zahlungsverkehrsabwicklung. 

Was müssen Sie vorbereitend tun?

Die Umstellung auf die neuen Formate erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Hier sind einige Hinweise und Tipps, die Ihnen helfen: 

  • Keine Umstellung ohne vorherige Tests: Testen Sie die neuen Formate gründlich mit Ihren Systemen und Prozessen, bevor Sie sie in den Produktivbetrieb nehmen. Stellen Sie sicher, dass alle Daten korrekt übertragen und verarbeitet werden.
  • Sprechen Sie den Aufwand im Vorfeld mit Ihren Dienstleistern ab: Klären Sie mit Ihrer IT-Abteilung, Ihrem ERP-Software-Hersteller und anderen beteiligten Parteien, welche Anpassungen notwendig sind und wie lange diese dauern werden. Legen Sie einen realistischen Zeitplan für die Umstellung fest.
  • Prüfen Sie, ob Ihr ERP-System mit unterschiedlichen Auszugsnummern umgehen kann: Die Auszugsnummern bei den neuen Formaten können von denen bei den alten Formaten abweichen. Stellen Sie sicher, dass Ihr ERP-System damit zurechtkommt; alternativ können wir für Sie die Auszugsnummer in der Bereitstellung vorgeben. 

Wie können Sie umsteigen?

Die Umstellung auf die neuen Formate erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Anbieter der genutzten ERP-/Weiterverarbeitungssoftware. Wir empfehlen Ihnen, die Umstellung so bald wie möglich anzugehen, um Engpässe bei Ihren Dienstleistern zu vermeiden. Wir unterstützen Sie und Ihre Partner mit folgenden Leistungen: 

  • Formatbeschreibungen: Die Spezifikation der Datenformate erhalten Sie auf den Seiten der Deutschen Kreditwirtschaft in der Anlage 3 zum DFÜ-Abkommen: Spezifikation für Datenformate (Anlage 3 des DFÜ-Abkommens) −  LifeCycle - EBICS 
  • Parallele Bereitstellung: Wir ermöglichen Ihnen eine parallele Bereitstellung der neuen Formate, damit Sie die Umstellung schrittweise und sicher durchführen können. Hierzu kontaktieren Sie Herrn Jürgen Schiele (juergen.schiele@vrbank-ellwangen.de) um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.